Als der Krieg in Bosnien zu Ende war, hinterließ er eine traumatisierte und zerstückelte Gesellschaft. Viele der Jüngeren, Aktiven waren ins Ausland gegangen, zurück blieben die Alten und Kranken, oft isoliert lebend und ohne die gewohnte Einbindung in familiäre oder nachbarschaftliche Strukturen.

Es sind die Menschen, die den Krieg mit durchgehalten haben, für die das Leben in der ethnischen Vielfalt Bosniens noch erlebte Alltagserfahrung ist, die Helfer gewesen waren auf allen Ebenen und jetzt selber Hilfe brauchen.

La Benevolencija Sarajevo hat das früh erkannt und in einer beispiellosen Hilfsaktion, ohne bürokratische Hürden, mit Unterstützung internationaler Geldgeber ein Homecare Programm für alte Menschen ins Leben gerufen. Erfahrene Frauen aus allen Ethnien bilden ein Netz von Pflegerinnen, die die bedürftigen und oft bettlägerigen Menschen in ihren Wohnungen aufsuchen und für das Nötigste sorgen. Die Suppenküche, die im Krieg eine Notversorgung gesichert hatte, kocht weiter warme Mahlzeiten, die auch in die Häuser gebracht werden, und die medizinische Ambulanz blieb Anlaufstelle für kostenlose ärztliche Behandlungen.

Benevolencija Deutschland beteiligt sich mit Hilfe von privaten Spenden seit 1999 bis heute an der Finanzierung des Homecare Programms von La Benevolencija Sarajevo. Im Jahr 2003 wurden von 51 Pflegerinnen 670 Personen betreut (darunter 230 jüdisch, 187 muslimisch, 152 serbisch, 92 kroatisch, 2 Roma). Die großen Finanzierungsträger haben sich jedoch mittlerweile aus Bosnien zurückgezogen und anderen Projekten in Krisenregionen zugewandt. Lokale Geldgeber gibt es kaum. So konnten 2013 nur noch 131 Personen aller Konfessionen von zehn Pflegerinnen versorgt werden.

Umso wichtiger bleibt unser Beitrag, und wir sind froh, dass wir 2013 eine Summe von 25.000€ nach Sarajevo überweisen konnten. Dies entspricht einem Anteil an der Gesamtfinanzierung von ca. 60%.

Jede kleine "Patenschaft" kann helfen, einen Platz im Home Care Programm zu sichern.

Wir wollen unsere Unterstützung auch in den nächsten Jahren fortführen, Spenden sind deshalb weiterhin sehr willkommen!